Blickpunkt Wals-Siezenheim | Juni 2025

18 Nach 1750 wurde die Puppenküche als eigenständiger Bereich herausgenommen, da dieser Teil des Hauses den interessantesten und höchsten Spielwert hatte. In der Küche tut sich immer was! Die serielle Produktion der Puppenküchen setzte Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Um den Verkaufspreis niedrig zu halten, gab es auch zahlreiche Sparversionen, zum Beispiel Winkelküchen mit zwei Wänden und wenig Hausrat. Es wurden aber weiterhin viele einfache Exemplare im Eigenbau oder durch Tischlerhand gefertigt. Entsprechend detailliert und vielfältig waren das Küchenzubehör und die technischen Gerätschaften, die die Ausstattung realer Küchen wiederspiegelte. Die Materialen für Puppenküchen-Zubehör waren hauptsächlich Aluminium, Weißblech, Schwarzblech, Draht, Emaille, Glas, Holz, Kunststoffe, Kupfer, Messing, Porzellan, Ton und Zinn. Die Puppenküche hatte einen klaren erzieherischen Auftrag. In einem traditionellen Erziehungsverständnis sollten Mädchen spielerisch auf das spätere Führen eines Haushalts, auf Häuslichkeit und Ordnungssinn vorbereitet werden. Vertraut werden mit Küche und Haushalt für die zugedachte Rolle als „Hausfrau am eigenen Herd“, Dienstmädchen, Hausmagd, Haushälterin oder Köchin. Mit der Präsentation dieser umfangreichen Auswahl historischer Puppenküchen aus der Sammlung Karin Gugg bekommt man Einblick in das Spielen, Lernen und die Lebensverhältnisse der Kinder vergangener Zeiten. Aber Hallo! Geschichten und wahre Begebenheiten aus Wals-Siezenheim Hinter jedem Objekt steht eine Geschichte, die es zu entlocken gilt. Dies ist die Idee, die zur neuen Sonderausstellung „Aber Hallo! …“ geführt hat. Oftmals ist man überrascht, was hinter einem historischen, oft einfachen Objekt, an geschichtlich interessanten Informationen alles zu finden ist. Im Fokus stehen Persönlichkeiten, Sagen, Gegenstände und Fotoaufnahmen, die den Besuchern ein gewisses „Mehr“ an Einblicken in die Vergangenheit der Gemeindegeschichte bieten. „So werden Original-Sagenbüchlein aus dem 18. Jahrhundert, die den Wunderberg Untersberg mit seinen unzähligen Sagen und Mythen, die einen starken Bezug zur Gemeinde haben, gezeigt“, freuen sich Geschäftsführer Bernhard Robotka und Museumskuratorin Angela Gierlinger. Blickpunkt Die Bachschmiede Puppenküchen begeistern Kinder bereits seit mehr als 250 Jahren. Zu Beginn waren es handwerklich gefertigte Einzelstücke für Mädchen gut situierter Gesellschaftsschichten. Die ersten Puppenküchen waren Bestandteil von großen, aufwendig ausgestatteten Puppenhäusern. Lirum, larum, Löffelstiel © KWER Original-Sagenbüchlein aus dem 18. Jahrhundert - Museumskuratorin Angela Gierlinger und GF Bernhard Robotka. © Fotos: Die Bachschmiede

RkJQdWJsaXNoZXIy NTIzOTUw